Weiblich und Männlich

Anja Mattenklott: "Weiblich und Männlich", Januar 2019, 60 cm x 50 cm, Gouache, Tusche, Pigmente auf Karton
Anja Mattenklott: "Weiblich und Männlich", Januar 2019, 60 cm x 50 cm, Gouache, Tusche, Pigmente auf Karton

Das Motiv der Schlangenspiralen begegnete mir im Winter in der Aborigine-Kunst.

Auf einem Bild von Gabriella Barunga vom Ngarinyin Klan aus Nord-West-Australien.

Sofort hatte ich Lust, dieses Design für meine Pol-Bilder auszuprobieren.

Die Schlangensymbole werden "Ungud" genannt und sind assoziiert mit Wasser, Regen, der Kraft des Regens,

dem Regenbogen, der Regenbogenschlange, den Flüssen und Babies.

Sie treten oft im Verbund mit großen "Wanjina"- Schöpfergeist - Felsmalereien in dieser Region auf.

Wanjinas gaben den Menschen die Gesetze, die Kultur und die Sprache.

Sie stellen die höhere Ordnung der Bäume, der Flüsse, der Berge, der Buschfrüchte, der Tiere und aller Schöpfung dar, nach denen auch die Menschen leben.

Wenn sich ein Mann ein Kind wünscht, bittet er die Wanjinas. Sie geben ihm "Ungud" als Geschenk.

Die "Ungud"- Wesen erscheinen dem Vater oder Großvater des Ungeborenen im Traum,

als Tier, an Flüssen oder in Wasserlöchern.

Der Vater gibt dieses Schöpfungsgeschenk an sein Ungeborenes weiter und dieses trägt es bis zu seinem Tode.

Dann geht es zu seinem vorgeburtlichen Tierzustand zurück und gibt das Geschenk den Wanjinas wieder.

 

Ich vermische hier australische Traumzeitkultur mit westlicher Wissenschaft.

Kleinere männliche Spermienzellen, die auf die Erstürmung der größeren weiblichen Eizelle lauern.

Man kann vieles logisch erklären, dennoch ist die Fruchtbarkeit und das Leben ein großes Mysterium

und etwas Heiliges für mich.

(c) Anja Mattenklott, 14. April 2019

 

 

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