Otterleben

Anja Mattenklott: "Otterleben", 40 cm x 30 cm, Gouache, Pigmente auf Leinwand, 2020
Anja Mattenklott: "Otterleben", 40 cm x 30 cm, Gouache, Pigmente auf Leinwand, 2020

In einem Film über den Wald sah ich dieses Bild, wie sich das Otterkind an die Mutter schmiegt und die Ottermutter es hält und beschützt und es hat mich berührt.

Otter sind Einzelgänger. Die Ottermänner bejagen große Gebiete, in denen mehrere Otterfrauen leben, die sie ab und an besuchen. Steht Nachwuchs ins Haus, ist Frau Otter über ein Jahr alleinerziehend bis die Jungtiere für sich selbst sorgen können. Sie bringt ihnen das Schwimmen, Fischen und Jagen bei und es sieht einfach niedlich aus, wenn das Otterjunge auf Mutters Bauch auf dem Wasser schwimmt.

Ihre Höhlen bauen sie ans Ufer. Der Eingang ist ein Unterwassertunnel, die Wohnkammer liegt oberhalb der Hochwassergrenze und zum Atmen gibt es einen Luftschacht. Dadurch, daß sie langsame und geschwächte Fische erjagen, halten sie die Bestände gesund. Auch Bleßhühner, Enten, Möwen, Schnecken, Frösche, Flußkrebse, Insekten, Muscheln, Kaninchen und Schermäuse stehen auf ihrer Speiseliste. Mit zwei Jahren können sie sich fortpflanzen. Eine Ottermutter hat 1 bis 4 Junge in der Höhle. Obwohl sie in Freiheit 8 bis 13 Jahre alt werden können (in Gefangenschaft bis 22 Jahre) sterben 85% vor ihrem vierten Lebensjahr.

 

Die größten Gefährder der Fischotter sind wir Menschen. Ihre Felle wurden gerne zu Mützen, Krägen und Pelzmänteln verarbeitet. Heute leiden die Tiere an der Zerstörung ihres Lebensraumes, der Gewässerverschmutzung, Nahrungsverknappung, dem Straßenverkehr, Fischreusen, Pestiziden, Insektiziden und Schwermetallen.

Seit 1968 ist ihre Bejagung in Deutschland untersagt. Das Bundesamt für Naturschutz listet den Fischotter unter Gefährdungsstufe 1 als vom Aussterben bedroht.

 

 

 

Text: (c) Anja Mattenklott, Potsdam, 22. 10. 2020