Erde und Himmel

Anja Mattenklott: "Erde und Himmel", Januar 2019, 60 cm x 50 cm, Gouache, Pigmente, Nachtleuchtfarbe auf Karton
Anja Mattenklott: "Erde und Himmel", Januar 2019, 60 cm x 50 cm, Gouache, Pigmente, Nachtleuchtfarbe auf Karton

Als Gärtnerin komme ich über die Jahre immer tiefer mit den Kreisläufen des Lebens in Kontakt.

Ich bin bezaubert von der Komplexität und der Präzision, der Schönheit und Fülle, der Genialität und großen Ordnung, mit der alles abläuft.

Im Winter höre ich gern beim Malen Mythen und Märchen aus Europa, von indigenen Kulturen weltweit, aber auch wissenschaftliche Dokumentationen zu unterschiedlichen Themen und lasse mich inspirieren.

Man kann Erde und Himmel als zwei sich liebende Wesen betrachten, die durch das Wasser miteinander verbunden sind und sich gegenseitig durchdringen. Links der leuchtend orange Punkt ist das flüssige Erdinnere, darum die schwarze dunkle Erde, die alles enthält, die Schlangen der Fruchtbarkeit, die weißen Samen an der Erdoberfläche.

Mit Hilfe des befruchtenden Himmelswassers und des Sonnenliches keimen die Samen, wachsen, bilden Blüten, nähren die Bienen und lassen sich befruchten. Der erste Höhepunkt des Jahres ist geschafft.

Mit der Fruchtbildung neigen sich die Pflanzen wieder der Erde zu, verbeiten ihre Samen, ziehen sich zurück oder sterben. Bis aus dem Alten und Toten wieder neues Leben entsteht. Die Libellen als Himmelsfeen oder kleine Drachen begleiten die Prozesse. Die Schmetterlinge symbolisieren die stetige Verwandlung.

Im Zentrum des Himmels pulst die Sonne. Sie gibt Wärme und Licht und ordnet mit ihrem Klang die Formen. Umringt von den Sternen, darunter der Mond. Tage und Nächte, Licht und Dunkel gehen stetig in einander über.

 

Es gibt Wolken voll Schnee, voll Regen, voll Eis. Feinste Nebelund warme große Tropfen. Sie fließen zur Erde und steigen von ihr wieder in den Himmel hinauf.

 

Das Rotkehlchen als Begleiter des germanischen Wettergottes Odin

steht mit Blitz und Feuer in Verbindung.

Es soll helfen, Altes loszulassen

und Neues zu beginnen.

Der weiße Netzring symbolisiert die Milchstraße.

 

Das kosmische Gewirk verlockte mich,

zur Nachtleuchtfarbe zu greifen.

So können Betrachtende auch im Dunkeln das Mondlicht, die Sterne, die wandelnden Wassertröpfchen

und die phosphoreszierenden

Knochen bewundern.

 

Anja Mattenklott. "Erde und Himmel", Nachtansicht, 2019, 60 cm x 50 cm, Gouache, Pigment, Graphit, Nachtleutfarbe auf Karton
Anja Mattenklott. "Erde und Himmel", Nachtansicht, 2019, 60 cm x 50 cm, Gouache, Pigment, Graphit, Nachtleutfarbe auf Karton

(c) Anja Mattenklott,  14. April 2019

 

 

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